Die Frauendatenbank –

bedeutende Frauen International


Die FemBio-Datenbank von Luise F. Pusch enthält über 30 000 biographische Einträge zu bedeutenden Frauen aus aller Welt.

Für nichts wird soviel Reklame gemacht wie für Männer. Unentwegt erinnern sie an sich selbst: auf Geldscheinen und Gedenkmünzen, mit Bronzebüsten und Straßenschildern, in Lexika und Zitatensammlungen. Frauen kommen dabei, beziehungsweise kamen bis vor kurzem, so gut wie nicht vor. Informationen über bedeutende Frauen der Vergangenheit sind schwer zugänglich, nur mühsam und eher zufällig auffindbar in den dicken Wälzern über ”wichtige Männer“. Aus dieser Mangellage heraus entstand die Datenbank ”Bedeutende Frauen International“:

  • Informationen über mehr als 30.000 Frauen
  • seit 1982 wurden frauenbiographische Daten gesammelt und gespeichert
  • täglich kommen neue hinzu

Jeder Datensatz enthält Name, Lebensdaten und -orte, Beruf, Nationalität sowie, wenn möglich, weitere Stichworte zu Leben und Arbeit der jeweiligen Frau, zusätzlich eine Auflistung der Literatur, in der weitere Informationen zu finden sind.

Die Datenbank lässt sich bis auf weiteres kostenfrei durchsuchen. Besonders gut eignet sie sich für Fragen folgender Art:

  • Welche Frauen sind im Ort XY geboren oder gestorben oder haben dort gewirkt?
  • Welche bedeutenden Ärztinnen gab es (bisher 353) oder Architektinnen (74) oder Chemikerinnen (62) oder Cellistinnen (28) … ?
  • Welche Frauen / Biologinnen sind zwischen 1880 und 1910 (in London, Paris, Berlin …) geboren?
  • Welche Frauen sind Zeitgenossinnen von Bettina von Arnim, Händel, Tizian?
  • Welche Frauen haben mit mir zusammen Geburtstag? (meist 30 – 40 Geburtstagsgefährtinnen)
  • Welche Frauen haben nicht geheiratet / mußten emigrieren / sind ermordet worden / haben Selbstmord begangen / sind erblindet / sind verrückt geworden / haben den Nobelpreis bekommen?
  • Nenne mir indische Pädagoginnen / belgische Feministinnen / australische Bildhauerinnen …

Wir wünschen viel Freude und Inspiration beim Suchen und Entdecken!

 

Lehrveranstaltung am 26. März 2022

mit Zita Küng


Nachlese von Ulrike Reiche

Frau und Macht ist nach wie vor keine selbstverständliche Verbindung: Viele Frauen schwanken zwischen Allmacht und Ohnmacht. Der oft beobachtete Machtmissbrauch hindert uns an einem selbstverständlichen Zugang. Wie können wir uns dem Thema annähern und einen bewussten Umgang mit dem Thema Macht finden? 

Diesen Fragen gingen die Teilnehmerinnen am 5. feministischen Lehrgang gemeinsam mit unserer Dozentin (und Lehrgangsleiterin) Zita Küng nach. Der Fokus lag dabei zunächst auf der eigenen Person als individueller Machtquelle. Die Frauen* entwickelten ihr persönliches Machtprofil und loteten im gemeinsamen Austausch Gestaltungsspielräume und Potenziale aus. Die nachstehende Grafik illustriert einige Erkenntnisse aus dieser Reflexion:

 

Im Folgenden schauten wir auf die Position, die frau* innerhalb einer Organisation, aber auch in der Gesellschaft und in ihren Beziehungen einnimmt: die Machtquelle ist maßgeblich für die Art unseres Umgangs miteinander, für Personalpolitik und für Inhalte. Einen besonderenDiskussionschwerpunkt hatten die sogenannten Verzerrungen von Macht, die die Formen von Machtausübung deutlich machen: 

  • Verschleierung: Wir tun so, als hätten wir keine Macht. Mit der dargestellten Schwäche bzw. Hilflosigkeit wird Druck ausgeübt.
  • Bewusstloser Umgang mit Macht: die bestehenden Möglichkeiten werden kleiner gemacht, als sie tatsächlich sind. Die vorhandene Macht wird (teilweise) negiert.
  • Heroisierung von Macht: Selbstentmachtung, in dem die Macht auf eine andere Person projiziert bzw. die macht ihr übergeben wird.
  • Narzissmus: ich setze meine Interessen durch, empathielos, ist die Wurzel für die Entwertung des anderen.
  • Unterdrückung von Wissen: keine gemeinsame Sicht auf die Dinge, Erfahrungen anderer werden ignoriert, schlecht gemacht, nicht wahrgenommen, trivialisiert, verschwinden lassen …. Das Wissen darf nicht in den Diskurs einfließen.

Die Teilnehmerinnen kamen zu dem Ergebnis, dass häufig mehrere Verzerrungen miteinander einhergehen, z.B. Narzissmus und Heroisierung, Verschleierung und Narzissmus. Es braucht Zeit und Raum für Reflexion, um eigene Machtverzerrungen und Verhaltensmuster zu erkennen: merke ich das und merke ich es rechtzeitig?

Am Ende der Online-Veranstaltung waren sich alle einig: Der Anfang von Entzerrung von Macht ist die Anerkennung des eigenen Selbstwertes sowie die Anerkennung der eigenen Bedürfnisse.

Terminhinweis: 09./10.06.2022 
Online-Workshop mit Zita Küng „Frauen, Macht und Diffamierung“  – speziell für Kommunalpolitikerinnen

Information anfordern & anmelden ab sofort per Mail

 

 

Die fem! in Polen


Im September dieses Jahres werden wir mit den laufenden Lehrgängen Schweiz und Deutschland eine Lernreise nach Katowice/Schlesien unternehmen. Im direkten Anschluss daran startet eine Rundreise durch Polen, die allen feministisch interessierten Frauen offen steht – Info & Anmeldung unter diesem Link

Vor diesem Hintergrund schauen wir einmal mehr aufmerksam und besorgt auf die dortige Situation: Seit Beginn des Krieges sind schätzungsweise mehr als 2,5 Millionen Menschen aus der Ukraine nach Polen geflüchtet. Sie werden dort – vielfach von privat organisierten – Initiativen empfangen und unterstützt. Diese beeindruckende Engagement möchten wir gern fördern.

Unsere polnischen Kontaktpersonen haben uns 2 Hilfsprojekte genannt, die wir hier gern vorstellen:

Die Journalistin und Aktivistin Beata Dzon Ozimek weist uns auf ein Hilfsprojekt hin, das speziell Kinder dabei unterstützt, die Auswirkungen von Krieg und Flucht zu überwinden: HELP UA KIDS wird in diesem Video (englisch und deutsch) vorgestellt.

Unser polnischer Reiseveranstalter Marco der Pole / Marek Frysztacki engagiert sich selbst für die Anschaffung von Combat Application Tourniquet®, das die Sterblichkeitsrate infolge extremer Blutung drastisch senkt. In Polen sind diese Tourniquets aus verschiedenen Gründen nicht in ausreichendem Maße verfügbar. Daher ist es notwendig, dass sie in der Schweiz oder in Deutschland gekauft, neu verpackt und nach Polen geschickt werden, von wo aus sie dann in die Ukraine gelangen. Die Details zur Verfahrensweise sind in dem Flyer_Combat Application Tourniquet® beschrieben. 

Wir freuen uns, wenn das eine wie das andere Projekt Zuwendung findet!

 

Bestellung ab sofort per Mail


 

Viviana Gonzalez, Teilnehmerin am 4. feministischen Lehrgang in 2021 hat die unterschiedlichen Eindrücke der Teilnehmerinnen aus 6 Lehrveranstaltungen zu Bildern verdichtet – fantastisch!

Dabei herausgekommen ist ein wunderbares Postkarten-Set, das per Mail bestellt werden kann zu folgenden Konditionen:

6er-Set = 12 CHF 
im Doppelpack (2*6 Postkarten)  = 20 CHF

jeweils Mindestpreis (nach Selbsteinschätzung) inkl. Versandkosten 

Bis auf weiteres versenden wir die Postkarten-Sets nur innerhalb der Schweiz gegen Rechnung.  

Bei Bestellungen aus Deutschland u.a.erfolgt Dokumentenversand gegen Überweisung einer Spende.

 

 

 

 

 

30-40% Verstärkung auf der Geschäftsstelle


Economiefeministe, die Plattform für feministische Ökonomie, wird ein Ort, an dem ökonomisches Wissen aus feministischer Perspektive gesammelt, systematisiert, geschaffen, vermittelt und diskutiert wird. Es soll in Zukunft keine wirtschafts- und sozialpolitische Debatte mehr geben können, ohne substantiellen Beitrag aus der Perspektive der feministischen Ökonomie. 

Für die Geschäftsstelle wird per sofort oder nach Vereinbarung Unterstützung bei administrativen Aufgaben und/oder im Bereich der Kommunikation gesucht. 

Mehr dazu auf der Homepage 

Stelleninserat: Geschäftsstelle

 

Thementag des feministischen Lehrgangs (CH)


 

Die Vorbereitungen für die Lehrveranstaltung im Mai laufen bereits zur großen Freude von

  • Sima Kurtcuoglu, Architektin, Projektleiterin Bauten Brahmshof
  • Olympia Georgoudaki, Architektin und Stadtplanerin
  • Barbara Zibell, Stadt- und Raumplanerin und Dozentin im Lehrgang
  • Monika Steineberg, fem! Vorstandsfrau und Co-Leiterin des aktuellen Lehrgangs

Spätestens seit Corona ist die Care-Arbeit in der Öffentlichkeit angekommen: Angehörige der Pflege- und Gesundheitsberufe wurden beklatscht. Angesichts der neu entdeckten «Systemrelevanz» wurde auch die unbezahlte (und unsichtbare) Versorgungsarbeit im Privatbereich auf einmal für viele sichtbar. 

Was allerdings kaum je im Fokus der Öffentlichkeit steht, ist die räumliche Relevanz der Care-Arbeit. Diese wird von allen Personen, die sie leisten, meist Frauen, im Alltag zwar spürbar wahrgenommen. Die Entscheider, meist Männer, haben dies jedoch bei ihren Planungen selten auf dem Schirm. Raum- und Siedlungsstrukturen folgen überwiegend ökonomischem Kalkül, allerdings einer Ökonomie, die nicht mit der unbezahlten Arbeitund der «Frauenarbeit» rechnet. 

Feministische Fachfrauen vielerlei Couleur haben nicht erst seit den 1970er Jahren auf die Zusammenhänge aufmerksam gemacht. So waren die räumlichen Anforderungen der Gebrauchswirtschaft bereits Gegenstand feministischer Utopien im späten 19. Jahrhundert gewesen. Dabei stand die Kollektivierung der Hauswirtschaft im Mittelpunkt, insgesamt aber auch eine adäquate Ausstattung von Häusern und Siedlungen mit sozialen Infrastrukturen. 

Anhand jüngerer Beispiele in Zürich können Kriterien einer gebrauchswertorientierten Architektur, wie sie sich seit der zweiten Frauenbewegung herausgebildet haben, aufgezeigt werden. Ob implizit oder explizit – es zeigt sich, dass die Produktion entsprechender Räume eine Haltung erfordert, die das Lebensnotwendige, das für das gute Leben Notwendige und damit das Verständnis eines vorsorgenden Wirtschaftens (inkl. der Bewirtschaftung von Raum durch Planung) und die soziale Nachhaltigkeit in den Fokus rückt.

Am 7. Mai 2022 werden wir uns mit der Raumrelevanz der Care-Arbeit auseinander und lernen zu verstehen, wie GenderPerspektiven in der Planung dazu beitragen, alltagstaugliche und gerechtere Raumstrukturen «für alle» zu produzieren. 

Frauenleben – Frauen leben in Polen

feministische Lernreise 18.-24.09.2022 

Anmeldung

ab sofort


Die learning journey steht allen interessierten Frauen* offen.

Wir starten mit der diesjährigen Lernreise in Schlesien/Katowice. Unser Weg führt uns über die Holocaust-Gedenkstätte Auschwitz weiter nach Krakau, Tschenstochau, Lodz und Warschau. Auf unserer Reise werden wir unseren Blick auf das Leben von Frauen* richten: auf historische Frauen* ebenso wie auf die Lebenssituation von Frauen* in der Gegenwart. Begegnungen mit Künstlerinnen, politischen Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen bieten Anlass für vielfältigen Austausch und zum Knüpfen neuer, stärkender Verbindungen.  

Dieser learning journey, die wir bereits im vergangenen Jahr geplant haben, kommt vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in der Ukraine und dem Flüchtlingsstrom vor allem nach Polen einmal mehr eine besondere Bedeutung zu: wir wollen auch diese Entwicklung aus der feministischen Perspektive betrachten und werden – soweit möglich und nötig – das Reiseprogramm entsprechend anpassen.

Wir freuen uns auf eine sicher in jeder Hinsicht sehr bewegende Reise im Kreise munterer Feministinnen!

Hier findest Du weitere Informationen zum Programm und zu den Konditionen, die Anmeldung erfolgt über das Online-Formular

Bei Fragen wende Dich bitte per Mail an Ulrike Reiche.

 

 

 

 

 

 

 

 

feministische Außenpolitik – who cares?!


von Ulrike Reiche

Die deutsche Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Zuge der Münchener Sicherheitskonferenz, nur wenige Tage vor Kriegsbeginn in der Ukraine, diesen Post auf LinkedIn:

In der Bundesregierung sind wir überzeugt, dass die Außen- und Entwicklungspolitik der Zukunft feministisch ist. Mit Annalena Baerbock ist erstmals eine Frau Außenministerin. Wir haben eine Frau als Verteidigungsministerin, Christine Lambrecht. Und wir haben eine weibliche Entwicklungsministerin. Deutschlands Gesichter in der Welt sind jetzt weiblich.
Wir wollen feministische Politik in allen Politikfeldern machen. Warum? Weil vielen schweren Menschenrechtsverletzungen patriarchale Machtstrukturen zugrunde liegen. In Kriegen und Konflikten sind Frauen besonders verletzlich – gleichzeitig sind meist sie es, die die Gesellschaft zusammenhalten und sich um Kinder, Alte und Schwache kümmern. Trotzdem sitzen sie selten am Verhandlungstisch, wenn es um friedliche Lösungen geht. Dabei halten Friedensabkommen nachweislich länger, wenn Frauen mitverhandeln.
Deshalb müssen wir patriarchale Machtstrukturen abbauen. Das habe ich dieses Wochenende bei der Münchner Sicherheitskonferenz deutlich gemacht.

Inzwischen demonstriert der russische Machthaber der ganzen Welt eindrücklich, wie grausam und menschenverachtend sich patriarchale Machtstrukturen auswirken. Annalena Barbock hat demzufolge kürzlich eine vielbeachtende Rede vor den vereinten Nationen gehalten, die auch ihre Kritiker als „stark“ bezeichneten.

In den vergangenen Wochen haben verschiedene Publizistinnen und Medien den Begriff der feministischen Außenpolitik aufgenommen. Wir haben nachstehend einige dieser Veröffentlichungen zusammengetragen, damit Du Dir selbst dazu ein Bild machen kannst:

 

EINLADUNG ZUR SCHLUSSFEIER

DER VEREIN CH2021 SAGT DANKE!


   Würdigen, feiern, stärken!
Dies war der Leitspruch zum letztjährigen Jubiläum «50 Jahre Stimm- und Wahlrecht für Frauen in der Schweiz». Im vergangenen Jahr wurden die vielen Frauen, die sich unermüdlich für ihr Stimmrecht eingesetzt haben, durch zahlreiche Projekte und Aktionen gewürdigt. Gleichzeitig haben sie uns daran erinnert, weiterhin für eine moderne Demokratie zu kämpfen und Gleichstellungsanliegen nicht zu vernachlässigen.
 

Nun ist der Moment gekommen, um gemeinsam zu feiern.

Samstag, 12. März 2022
17.00 Uhr bis 20.00 Uhr

Schmiedstube, Schmiedenplatz 5, 3011 Bern

Die Veranstaltung ist öffentlich. Anmeldung bitte bis zum 5. März 2022 unter dem folgenden Link.

 

Programm – Flyer zum Download

Begrüssung Zita Küng, Präsidentin Verein CH2021
 
Grusswort Ruth Dreifuss, ehemalige Bundesrätin und Gründungsmitglied Verein CH2021
 
Präsentation Andrea Maihofer, Gründungsmitglied/Vorstand Verein CH2021
 «Wie Unrecht (nicht) erinnert wird: Thesen zum Medienecho anlässlich des Frauenstimmrechtsjubiläums»
 
Fazit Yvonne Schärli, Gründungsmitglied Verein CH2021 und Zita Küng im Gespräch
 
Apéro riche
 
Für musikalische Leckerbissen sorgt Lea Lu. Die Singer-Songwriterin hat ihren Song «We Have A Voice» anlässlich des Jubiläums komponiert.

 

feministische Makroökonomie – die ersten Thementage der feministischen Lehrgänge 2022


Lehrgang Schweiz am 26. Februar 2022 in Bern mit Anja Peter und Mirjam AggelerEconomiefeministe 

So froh, dass ich mich für diese Weiterbildung angemeldet habe,
man sollte das ganze Land in diesen Kurs schicken!

D.A. 

Der erste Thementag hat die Teilnehmerinnen mit viel Wissen und Bestärkung nach Hause entlassen – die Gedankenarbeit und Austausch während des Tages, der fliegende Lunch während der Demonstration gegen den Krieg haben eine Verbundenheit geschaffen trotz oder auch zusätzlich wegen der aktuellen Surrealität.

Die Zeit für Diskussionen zu diesem wichtigen Thema und die guten Texte wurden sehr geschätzt.

Die Rückmeldungen am Ende des Tages und in darauf folgenden Mails waren, dass:

  • die Bezugnahme auf den historischen Kontext geholfen und berührt hat;
  • es ein spannender Tag war und die vorhergehende Erarbeitung der Fragestellung in der Lerngruppe sehr förderlich war;
  • auch von einem Erfolgserlebnis war die Rede;
  • dass der Skandal um die Kostenkrankheit unbedingt gelehrt, gelernt und vermittelt werden muss;
  • dass Fakten zu einem bereits vorhandenen Gefühl vermittelt wurden;
  • dass die vermittelten Zusammenhänge und in der Politik trotzdem nicht wahr genommen würden;
  • dass das Gefühl der Gemeinschaft und Kraft nach der Erfahrung mit Einschränkungen aufgrund von Corona positiv war.

Es war stärkend, dass die Gedanken der Feministinnen auf einer Historie beruhen und keine Modeerscheinung sind:

das Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie ist historisch, aber nicht natürlich!

 

 

Lehrgang Deutschland am 26. Februar 2022 online mit Christine Rudolf, Politologin und Ökonomin, Projektmitarbeit bei Economiefeministe 

The birth of a more aware woman.

So fasste eine Teilnehmerin ihre Erkenntnisse des Thementages zu feministischen Makroökonomie zusammen.

Nach einem Überblick über die 3 wesentlichen ökonomischen Strömungen – von Marx über Keynes zu Friedman – beschäftigten wir uns mit dem Begriff der „Care-Arbeit“ in Abgrenzung zu Sorge- und Versorgungswirtschaft. Auf Basis der persönlichen Erfahrung mit der App Who Cares  diskutierten die Teilnehmerinnen Sorgearbeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln: 

  • sich bewusst machen, was frau den ganzen Tag macht, auch die Parallelität der Tätigkeiten und den Mental Load berücksichtigen.
  • Der Umfang der leistbaren Sorgearbeit ist individuell abhängig von der persönlichen Leistungsfähigkeit und der angestrebten Lebensqualität.
  • aufgrund des demografischen Wandels kommt der privaten Pflegearbeit eine wachsende Bedeutung zu (80% der Pflegearbeit wird in D zuhause, also privat, geleistet). 

think – discuss – change

Im Verlauf würde deutlich, dass das gängige Narrativ der Geldschöpfung durch die Kreditvergabe von Banken zu hinterfragen ist, damit sich strukturell etwas ändern kann. Dahingehend braucht es politische Aufklärung: sowohl bei politischen Entscheidungsträger:innen als auch bezüglich der finanziellen Bildung von Frauen*. Wir haben die Fragen diskutiert:

  • Welches Bild haben wir im Kopf: wie soll die Gesellschaft sein?
  • Was macht die feministische Perspektive aus?

Dabei war es uns wichtig, humanitäre Standards einzubeziehen, wie etwa psychomentale Belastungen im Arbeitsumfeld ebenso wie die Personalschlüssel in der Krankenpflege oder der Kinderbetreuung. Darüber hinaus gilt es, eine globale, systemische Perspektive einzunehmen, denn: Menschenrechte sind universell!

Am Ende des Tages waren wir uns einig: wir wollen ‚raus aus der Bittsteller-Haltung, das Motto ist:

„Her mit dem guten Leben!“