«Makroskandal – Zahlen sprechen Klartext»  


«Nicht nur jede Frau in der Schweiz sollte diese drei Zahlen kennen, sondern auch die Politiker*innen. Sie sollten Grundlage von wirtschafts- und sozialpolitischen Argumenten und Entscheiden sein, wie andere Wirtschaftsdaten auch.»

Mascha Madörin, Ökonomin


Zusammen mit der Ökonomin Mascha Madörin haben sich Frauen der feministischen fakultät erstmals in 2019 auf die Suche nach den grossen finanziellen Zusammenhängen gemacht. Mit Hilfe von statistischen Daten und Wirtschaftstheorie ist es uns gelungen, unterschiedliche Geldströme von Frauen und Männern auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene freizulegen.

Unser Ziel ist es, die unglaubliche Leistung der Frauen für die Schweiz aufzuzeigen und auf die, nach wie vor bestehenden, ökonomischen Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern hinzuweisen.

Mascha Madörin hat die erstmals in 2020 entwickelten 3 Zahlen im Frühjahr 2023 aktualisiert. Ihre Ausarbeitungen stellen wir auf unserer Homepage zur Verfügung.

FLYER ZUM DOWNLOAD


3 Zahlen (Stand Juni 2023) – mehr Details auf der fem!-Homepage

 

 

 

Svenja Gräfen und Ellen Girod sprechen über ein gutes Leben im Patriarchat und Kapitalismus


 

«Wenn Frau will, steht alles still» 
Was können feministische Proteste erreichen? 


05.06.2023
20:00 bis 21:30 Uhr (online)

Der BücherFrauen-Debattensalon geht in die nächste Runde:

«Wenn Frau will, steht alles still»

… war der Slogan des ersten Schweizer Frauenstreiks 1991, an dem sich landesweit hunderttausende Frauen beteiligt und das Land tatsächlich lahm gelegt haben. Aktuell laufen die Vorbereitungen für den dritten Frauenstreik am 14.6.2023.

Wie kann man starre Geschlechterrollen in grusligen TV-Formate wie GNTM, Gender-Marketing und Sexismus in der Werbung erfolgreich in Medien und Öffentlichkeit anprangern? Pinkstinks zeigt uns seit 2012 wie es geht.

 

Welche Formen, unseren Wut und Ärger über den langsamen oder manchmal auch nicht existenten Veränderungswillen auf die Straße und in die Medien zu bringen, gibt es noch? Wie kann feministischer Protest aussehen?

Darüber wollen wir mit zwei Protagonistinnen des feministischen Kampfes reden:

Zita Küng – Schweizer Frauenrechtsaktivistin, Juristin, Organisationsberaterin https://www.equality-consulting.ch/, Mitinitiatorin der Schweizer Frauenstreiks, Co-Initiatrin der fem! feministische fakultät – und

Stevie Schmiedel– deutsch-britische Genderforscherin, Gründerin und ehemalige Geschäftsführerin von Pinkstinks, Autorin; aktuell: Jedem Zauber wohnt ein radikaler Anfang inne. Warum uns ein bisschen Genderwahn guttut (2023, Kösel).

Moderiert wird das Gespräch von Ulrike Reiche – Entschleunigungsexpertin, Beraterin, Autorin, und fem!-Vorstandsfrau.

Wir freuen uns auf ein engagiertes und inspirierendes Gespräch, am 5. Juni 2023, 20.00–21.30 Uhr. 

Bitte meldet euch bis zum 2.6 – zahlreich – an. Schickt meldet Euch per Mail an

Vordenkerin eines ökologischen Feminismus


Die nachfolgende Nachricht erreichte uns über den Kölner Frauengeschichtsverein:

Die Sozialforscherin und Aktivistin Maria Mies ist am 15. Mai im Alter von 92 Jahren verstorben. Sie war Vordenkerin eines ökologischen Feminismus und explizite Kritikerin eines kapitalistisch-patriarchalen (rassistischen) Systems.

Mit anderen Frauen, u.a. Dorothee Sölle und Ursula Erler, initiierte sie die erste Kölner Gruppe der sogenannten Neuen Frauenbewegung und das bundesweit erste autonome Haus für geschlagene Frauen in Deutschland. Bis vor wenigen Monaten nahm sie noch aktiv am Weltgeschehen teil, einige ihrer letzten Aktivitäten erfolgten im Kontext von attac.

Der Frauengeschichtsverein war ihr besonders verbunden, weil sie ihm ihren kompletten Vorlass übergab, der in naher Zukunft mit vielen Regalmetern der Forschung zur Verfügung stehen wird. »Das Dorf und die Welt« nannte Maria Mies ihre Autobiografie.  

Etwas zum Nachlesen: https://www.frauengeschichtsverein.de/start-und-news/frau-des-monats-2021/februar-2021/

 

Und die Assoziation einer Kollegin:

Lass mich sprechen

die Erste werde ich nicht sein

und nicht die Letzte

doch lass mich sprechen

                 ohne Meister

(Ilana Shmueli)

«Frauen wird ‹Loud Quitting›
weniger verziehen als Männern»


Die fem! Vorstandsfrau Zita Küng im Interview mit Sandra Huwiler von annabelle

 

Zita wirft einen differenzierten Blick auf das Phänomen des sogenannten Loud Quitting: für eine Lohnerhöhung mit Kündigung zu drohen. 

Mehr Geld zu verlangen – grundsätzlich Geld überhaupt zu thematisieren –, wird immer noch als ungeheuerlich angesehen, als eben nicht typisch weibliche Eigenschaft. Kein Wunder, dass sich viele Frauen davor scheuen.

Im Interview weist Zita auf beachtenswerte Aspekte und Taktiken hin. Link zum Artikel

 

4 Buchtipps

von fem! Vorstandsfrau Erika Bachmann

Adichie, Chimamanda Ngozi: Americanah

S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2014, ISBN 9783100006264

Die Liebe von Ifemelu und Obinze beginnt im Nigeria der neunziger Jahre. Dann trennen sich ihre Wege. Die selbstbewusste Ifemelu wagt den Schritt in die USA, denn wie viele andere erhofft sie sich dort ein besseres Leben. Schnell muss sie feststellen, dass es trotz des Stipendiums schwer ist, als Afrikanerin in Amerika Fuss zu fassen. Sie erlebt Geldnot, Rassismus und schmerzhaftes Heimweh, bevor sie sich etablieren kann. Als sie Jahre später nach Lagos zurückkehrt und wieder auf Obinze trifft, stehen beide vor einer Entscheidung, die ihr Leben auf den Kopf stellt.

 

Philosophinnen, Herausgeberinnen Rebecca Boxton und Lisa Whiting

Verlag mairisch, ISBN 978-3-948722-08-1

Frauen hat es in der Philosophie immer gegeben. Doch nur selten wurden sie wirklich wahrgenommen oder ihre Lehren verbreitet und überliefert. Dabei können ihre Ideen wichtige Impulse zu alten und neuen Debatten liefern und eine andere Perspektive auf die Welt ermöglichen. Es ist also höchste Zeit, dass Frauen endlich den Platz in der Philosophie und den Wissenschaften bekommen, der ihnen zusteht.

Erikas Kommentar: Sehr spannend – hätte nie gedacht, dass es so viele sind! Eine absolute Wissenslücke.

 

Fenitschka – Zwei Erzählungen von Lou Andreas-Salomé

Ullstein Verlag, ISBN 3-548-30315-3

Lou Andreas-Salomés oft gerühmte persönliche Ausstrahlung, ihre Bildung und intellektuelle Beweglichkeit, die Freundschaft mit namhaften Zeitgenossen und ihre unkonventionelle Lebensführung sicherten ihr einen Platz in der deutschen Kulturgeschichte

Fenitschka erzählt von einer jungen Russin, die nach einem langen Studium endlich zu Leben beginnt und nun versucht, das Wesen der Liebe zu ergründen. In einer heimlichen Romanze meint sie die Lösung gefunden zu haben, flieht aber, als ihr Geliebter ihr einen Heiratsantrag macht. „Eine Ausschweifung“ handelt von einer jungen Künstlerin, die, nachdem ihr Verlobter Benno sie aus der Verlobung freigibt, in Europa ein neues Leben beginnt und langsam sich selbst finden lernt.

 

Ariyoshi, Sawako: Eine Braut zieht flussabwärts

Rowohlt Taschenbuch, 1987, ISBN 10: 3499158337 (antiquarisch)

Eine japanische Familiensaga, erzählt anhand der Geschichte der Frauen 

Sawako Ariyoshi beschreibt in ihrem Roman „Eine Braut zieht flussabwärts“ sehr einfühlsam und sprachlich hervorragend an Hand von drei Generationen, wie die japanischen Frauen sich der Neuzeit langsam annähern. Es ist ihre Reise der japanischen Kultur.

Die Politik der Mutterschaft


Eine Veranstaltung der Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich 

Dienstag, 23. Mai 2023, 18.00 – 19.30 Uhr, Bibliothek zur Gleichstellung
Welche politischen und sozialen Folgen hat Mutterschaft – und welche soll sie haben? Die Politikwissenschafterin Antje Schrupp und die Schriftstellerin Annette Hug referieren im BiblioTalk über «Die Politik der Mutterschaft». Die aus der Natur abgeleitete Verpflichtung zur Mutterrolle führte zum Ausschluss von Frauen aus der Politik und in der Folge zu einer Ausgestaltung des Raums des Politischen als «kinderlos».

Die Frauenbewegung hat das in Frage gestellt. Eine feministische Ethik der Fortpflanzung muss das Thema «Mutterschaft» heute rundum neu denken, so Antje Schrupp. Ist die Situation von Müttern radikal anders zu verstehen als jene von Vätern – jetzt und in Zukunft? Zu dieser Frage ist im Zusammenhang mit Mutterschaftsurlaub vs. Elternzeit in den letzten Jahren viel gestritten worden, auch in der Schweiz. Annette Hug sucht einen Ausweg aus den Sackgassen der Mutterschafts-Diskussionen.

 

Detailinfos entnimm bitte dem Flyer „Die Politik der Mutterschaft“.

Um Anmeldung wird gebeten bis 19. Mai 2023 unter nachstehendem Link → anmelden

Initiative gegen Belästigung
und für Inklusion
in der Arbeitswelt

 

 

 


Am 24. Mai 2023 findet zum ersten Mal der Internationale Tag gegen Belästigung und für Inklusion in der Arbeitswelt statt.

Journée internationale contre le harcèlement et pour l’inclusion dans le monde de travail.
I
nternational Day against harassment and for inclusion in the world of work.

 

Der Anlass wurde gemeinsam von StrukturELLE zusammen mit Rezalliance initiiert und organisiert. Es findet ein vielfältiges und interessantes Programm statt.
Am Vormittag werden die Sessions online sein, ab 18.30 Uhr wird der Round-Table sowie der anschliessende Cocktail in Präsenz stattfinden.
Patinnen der Veranstaltung sowie auch Teilnehmerinnen am Round Table sind:
  • Micheline Calmy-Rey, ehemalige Bundesrätin (2003 bis 2011) sowie 2007 und 2022 Bundespräsidentin der Schweiz.
  • Elisabeth Moreno, ehemalige Gleichstellungsministerin der französischen Regierung 2020-2022 – Präsidentin von LEIA Partners (Leaders Engagés et Inclusifs en action)

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt (teilweise mit Simultanübersetzung).

Alle Informationen findest Du auf der Homepage von 24may.org
 
Link für die Anmeldung

 

 

 

Gegen das Schweigen

Lesung und Gespräch mit Luise F. Pusch

in der Denkbar, St. Gallen

am Samstag, 13. Mai 2023

17.30 Apéro

18.00 Lesung mit anschliessendem Gespräch

Moderation: Susanne Bischoff

Vorreservation empfohlen. Kollekte.

 

Mit ihrem Lebenswerk hat Luise F. Pusch nicht nur unsere patriarchale Gesellschaft mit der feministischen Linguistik und Sprachforschung analysiert und kritisiert, sondern unter anderen mit Fembio.org unzählige Frauen und ihre Leben und ihr Schaffen sichtbar gemacht.

Luise F. Pusch liest aus ihrer im Herbst 2022 erschienenen Autobiographie «Gegen das Schweigen. Meine etwas andere Kindheit und Jugend».

Auf ruhig-feine, oft humorige Weise erzählt sie von einer lesben- und schwulenfeindlichen Gesellschaft während der Wirtschaftswunderzeit der 1950er- und 1960er-Jahre Westdeutschlands. Mit offenem Blick lässt sie junge wie ältere Leserinnen und Leser teilhaben an ihrem Aufwachsen inmitten traditioneller Normen in materiell armen Verhältnissen mit der Familie, in Schule und Freizeit. Schon früh lernt sie, Innen- und Außenwelt zu trennen und bewahrt sich trotz «impliziter Verachtung und Ausgrenzung» von Homosexuellen und des damit einhergehenden gesellschaftlichen Drucks ihr frauenliebendes und optimistisches Selbst.

Vor 41 Jahren veröffentlichte Pusch unter Pseudonym ihren ersten autobiographischen Bericht «Sonja. Eine Melancholie für Fortgeschrittene» über den Alltag zweier Studentinnen 1965 bis 1976. Zeitlich beginnt «Sonja» dort, wo «Gegen das Schweigen» aufhört.

Mehr erfahren:

www.fembio.org
www.aviva-verlag.de

https://www.aviva-verlag.de/autor-innen-co/luise-f-pusch/

Flyer zur Lesung am 13. Mai 2023 in St. Gallen

«Simone Veil – Le voyage du siècle»
Simone Veil – Ein Leben für Europa


Filmtipp von Zita Küng

Simone Veil hat mit ihrer humanistischen Botschaft und ihrem innovativen Denken die Geschichte nachhaltig geprägt. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Französin mit jüdischen Wurzeln nach Ausschwitz-Birkenau deportiert. Sie überlebte das Konzentrationslager. Ihr Leben widmete sie fortan dem Kampf für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung. Als Absolventin des Institut d’études politique de Paris und später als Richterin setzte sie sich für bessere Bedingungen für die Gefangenen im französischen Justizvollzug ein. In den 70er Jahren war sie Gesundheitsministerin und damit erst die zweite Frau in Frankreich, die ein Ministeramt besetzte. Sie kämpfte für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs und den erleichterten Zugang zu Verhütungsmitteln. Aufgrund ihres Engagements wurde daraufhin 1975 die Fristenregelung, das «Loi Veil», gesetzlich verankert. 1979 wurde sie als erste Frau zur Präsidentin des Europaparlaments gewählt. Ein Jahr nach ihrem Tod 2017 wurde sie in das Panthéon, der französischen Ruhmeshalle, aufgenommen, als eine unter den wenigen Frauen wie etwa die Forscherin Marie Curie oder die franco-amerikanische Sängerin und Widerstandkämpferin Josephine Baker.

Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=-m7H6CzFF8I

Die europäische Kommision würdigt Simone Veil auf der Homepage der Europäischen Union mit diesem Download

 

Der Film ist ab 20.04.2023 im Kino zu sehen.

Regie: Olivier Dahan

Schauspieler: Elsa Zylberstein, Rebecca Marder, Élodie Bouchez, Judith Chemla

Genres: Drama

Länge: 141 Minuten

Altersfreigabe: ab 14 Jahren

Sprachversionen: Französisch (deutsche Untertitel)