Konzentration der CH Medienmacht

Schluss mit der Kampagne gegen Jolanda Spiess-Hegglin

Vor fast sieben Jahren startete Ringier eine Medienkampagne gegen Jolanda Spiess-Hegglin, wofür der Konzern wegen schwerer Persönlichkeitsverletzung verurteilt wurde, Genugtuung bezahlt und sich öffentlich entschuldigt hatte. Auch der Vize-Chefredaktor der Weltwoche wurde desgleichen wegen übler Nachrede verurteilt.

Nun läuft eine erneute Kampagne, die ehemalige Politikerin unter der erdrückenden Meinungsmacht der TX Groupmithilfe grosser Zeitungen und Onlineportale zu diffamieren. Grund dafür dürfte der Rechtsstreit um die Publikation eines Buches der Tages-Anzeiger Journalistin Michèle Binswanger über die mutmasslichen Vorkommnisse an der Zuger Landammannfeier im Jahr 2014 sein. Vordergründig geht es um einen Meme des Megafon, den Frau Spiess-Hegglin likte und wofür sie sich aufgrund der nicht gewollten Wirkung des Bildes entschuldigte. 20 Minuten der TX Group hingegen trennte das Bild aus dem ursprünglichen, satirischen Kontext, sorgte für dessen weitere Verbreitung und behauptete zugleich, es würde darin zu Gewalt aufgerufen.

Welches Vorgehen ruft am ehesten zu Gewalt auf: die ursprüngliche Karikatur, deren Verfälschung oder deren vehemente Weiterverbreitung? Welch Paradox! Arthur Rutishauser, Chefredaktor Sonntagszeitung/Tamedia schreibt in seinem fragwürdigen Kommentar Das ist eine Grenzüberschreitung vom 06.07.2021 ein Teil der politisch Linken würde Volksverhetzung betreiben wie man sie von Rechtsextremen erwarte und wie wir sie eigentlich seit 1945 bei uns überwunden glaubten und entfernt den Nazivergleich später kommentarlos. Zwei journalistische Fehltritte zugleich.

Alle diese Medienschaffenden wären gut beraten, sich die Arbeit, die Jolanda Spiess-Hegglin im Rahmen des Vereins netzcourage leistet, genau anzuschauen und korrekt davon zu berichten. Frau Spiess-Hegglin ist aller Widrigkeiten zum Trotz an dieser unsäglichen Geschichte nicht zerbrochen, hat mit viel Einsatz die sozialen und Printmedien, aber auch unser Rechtssystem erforscht und ausgelotet und ist bereit, dieses Wissen grosszügig zu teilen. Viele Betroffene erfahren, dass sie auf Frau Spiess-Hegglin zählen können.

Es ist verwerflich, dass der zweite grosse Schweizer Verlag, eine Kampagne gegen Frau Spiess-Hegglin führt. Über Motive zu spekulieren, ist müssig.

Hut ab vor dem Mut und der Kraft von Jolanda Spiess-Hegglin. Sie braucht alle Unterstützung, damit sie mit dem immens wichtigen Anliegen, uns allen die Hetze im Netz und anderswo zu ersparen, erfolgreich ist.

 

Quellen:

Die Zerstörungs­maschine – Republik

Aktuelles – megafon

Kommentar zum Angriff auf Tamedia-Journalistin – Das ist eine Grenzüberschreitung | Tages-Anzeiger (tagesanzeiger.ch)

#NetzCourage ist ein gemeinnütziger Verein, der sich dezidiert und aktiv gegen Hassrede, Diskriminierung und Rassismus im Internet stellt. Jolanda Spiess-Hegglin (Preisträgerin Ida Somazzi-Preis 2021) ist Geschäftsführerin, präsidiert wird der Verein von Greta Gysin (Nationalrätin Grüne Tessin) und Tamara Funiciello (Nationalrätin SP Bern). 

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Monika Steineberg, Vorstandsfrau fem! /17.08.2021