«Ich verlange keinen Gefallen für mein Geschlecht. Alles, was ich von unseren Brüdern verlange, ist, dass sie uns die Füße vom Hals nehmen.»

Ruth Bader Ginsborg „Notorius RBG“

Mit diesem Zitat der Aktivistin Sarah Grimké und der für sie typischen klar vorgetragenen Argumentation gewann Ruth Bader Ginsborg ihren ersten Fall, der vor dem Surpreme Court der USA verhandelt wurde.

Während ihrer Tätigkeit als Anwältin setzte sie sich für soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung von Frauen ein. Sie betrachtete ihre Arbeit als eine Möglichkeit, den vorwiegend männlich besetzten Gerichten die Lebenswirklichkeit außerhalb der Gerichte nahezubringen. Schließlich wurde sie selbst im Alter von 60 Jahren von Bill Clinton an den Surpreme Court berufen, wo sie bis zu Ihrem Tod in 2020 weiterhin vehement gegen Geschlechterdiskriminierung einsetzte.

Mich inspiriert sie mit ihrer Geradlinigkeit und Prinzipientreue. Ihre stets durchdachte Argumentation und das ruhige, bestimmte Auftreten spiegeln ihre Überzeugung wieder, die auch in diesen viel zitierten Aussagen zum Ausdruck kommt:

»Der Schwerpunkt darf nicht auf dem Recht auf Abtreibung liegen, sondern auf dem Recht auf Privatsphäre und reproduktive Kontrolle.«

»Frauen gehören in alle Posten, in denen Entscheidungen getroffen werden. Frauen dürfen nicht die Ausnahme sein.«

»Kämpfe für die Dinge, die dir wichtig sind. Aber kämpfe so, dass sich dir andere anschließen wollen!«

»Nur weil wir einer Gruppen angehören, die historisch gesehen immer diskriminiert wurde, soll uns das nicht davon abhalten, unser Talent voll auszuschöpfen, das tun, was wir wirklich wollen!«

Ihr Berufs- und Lebensweg wurde in dem 2018 erschienen Film „RGB“ dokumentiert. 

 

Ulrike Reiche