Thementag des 5. Lehrganges der fem!
mit Barbara Zibell, Raumplanerin und Professorin für Planungs- und Architektursoziologie und Olympia Georgoudaki, Architektin
am 7. Mai 2022 im Brahmshof, Zürich-Albisrieden
von Monika Steineberg
Wenn die Sorge im Mittelpunkt stünde….. die Frauen* des 5. Lehrganges haben sich im Brahmshof getroffen zum Thema Raumrelevanz der Care-Arbeit. Die Teilnehmerinnen berichteten von ihrer eigenen Erfahrung zu Raum, sie erhielten Fachwissen von den zwei ausgewiesenen Spezialistinnen im Referat, genossen den Lunch unter der eindrucksvollen, umhegten Linde im Brahmshof. Nachmittags gewährten zwei Bewohnerinnen das spannende Privileg, in zwei Privatwohnungen Einblicke zu erhalten – gefolgt von der Evaluation eigener Wohnvisionen im Workshop.
Den Thementag konnten wir in den Räumen des Evangelischen Frauenbundes Zürich efz in Albisrieden verbringen. Der efz, ein konfessionell unabhängiger, gemeinnütziger Verein, setzt sich seit über 130 Jahren für soziale Anliegen und Rechte von Frauen und Kindern ein. Dessen engagierte Pionierinnen hatten mit der Umsetzung ihrer Vision dafür gesorgt, dass auch heute noch bezahlbarer Wohnraum mitten in der Stadt Zürich angeboten werden kann. In der Liegenschaft eingebettet sind ein Kinderheim, eine Kindertagesstätte, verschiedene Kleinunternehmen und eine Ausbildungsstätte sowie das Restaurant Paprika. Letzteres ist ein Frauenunternehmen der besonderen Art – hier arbeiten vorwiegend Frauen mit Migrationshintergrund aus verschiedensten Ländern, die ihre Kochkultur mitbringen.
In dieser inspirierenden Umgebung gingen wir den drei Grundprinzipien nach der:
- Vorsorge statt Nachsorge
- Kooperation statt Konkurrenz
- Orientierung am Lebensnotwendigen statt am Profit.
Die Konzepte des vorsorgenden Wirtschaftens haben die Frauen* diskutiert mit Blick auf die Versorgung mit den zum Leben notwendigen Gütern, die Fürsorge in Form erbrachter Leistungen und das Versorgen in der Zukunft sowie die (Re)Produktivität als Kategorie des Denkens und Handelns.
Hochaktuelle, uns alle betreffende Themen in Zeiten der Knappheit an bezahlbarem Wohnraum in allen grösseren Städten dieser Welt, sorglosen „Schleifens“ ganzer Siedlungen und damit verbundener sinnloser Vernichtung grauer Energie – sichtbar in Zürich und weltweit.
Zur vertieften Erarbeitung weiterführender Lösungsansätze zu diesen brennenden Fragestellungen wird die fem! im Netzwerk im Austausch bleiben.