Feminismus für Einsteigerinnen
18. – 19.11. 2023
Steigenberger Inselhotel, Konstanz

23. – 29. Juli 2023

Rössli Mogelsberg, CH-9122 Mogelsberg
Ökohotel und Biorestaurant www.roessli-mogelsberg.ch

18./19. November 2023 im Steigenberger Inselhotel, Konstanz

Samstag, 18. November 2023, 9-12.30 Uhr
WeiberpotenzialFrauenpotenz

Dass Frauen im traditionellen Geschichtsbild so wenig vorkommen, hängt vor allem am verheerenden Frauenbild des 19. Jahrhunderts und der damals ausgebildeten Geschichtswissenschaft. Erst diese Historiker haben die Frauen in der Geschichte wirklich marginalisiert bzw. skandalisiert. Der Stadtspaziergang soll die Spuren der Frauen in der Konstanzer Geschichte herausstellen, die Frauenrollen und -chancen zu verschiedenen Zeiten skizzieren und zu unserem heutigen Standort führen.

In der naturwissenschaftlich geprägten Geschlechterforschung stellt sich die Frage inwieweit das Thema Geschlecht, u.a. in der Erforschung der Evolution des Menschen, Einzug gehalten hat. Wir setzen uns inhaltlich mit der Rolle der Frau von der Steinzeit bis in das Frühmittelalter auseinander. Archäologische Gräberfunde und anthropologische Untersuchungen zeigen ein komplexeres Bild von der Rolle der Frau und räumen auf mit der simplen Ansicht, dass es die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bereits in der Urzeit gegeben habe, somit besonders ursprünglich und schlussendlich natürlich vorgegeben sei.

M.A. Carola Berszin, Anthropologin und Museumspädagogin www.anthropologie-konstanz.de

Studium der Ur- und Frühgeschichte, Anthropologie und Klassischen Archäologie in Freiburg i. Brsg. und Köln. Seit 2006 selbstständig als Anthropologin in Konstanz tätig und Lehrbeauftragte an der Universität Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Skelettanalyse und Gräberfeldforschung. Zusätzlich arbeitet sie als Museumspädagogin und Gästeführerin. Besonders gerne konzipiert sie Führungen rund ums Thema „Frauen und Geschlechterfragen in der Geschichte“.

15-17.30 Uhr: Austausch & Vernetzung
Abendprogramm: Konzert mit Olga Tucek

(begrenzte Platzzahl, gesonderte Ticketbuchung erforderlich)

Sonntag, 19. November 2023, 10-15 Uhr
Feierlicher Abschluss des Lehrgangs

Feierlicher Abschluss aller Lernangebote,
Essenzen der Teilnehmer*innen aus allen Lernangeboten 2023,
Diplomübergabe und Apéro

mit den Co-Leiter*innen Claudia Hauser, Debora Gerber, Zita Küng, Ulrike Reiche
sowie dem fem! Vorstand und Olga Tucek


Reise 23.-29. Juli 2023
Programm – Übersicht
Sonntag, 23. Juli 2023 Einstieg in die Lernwoche mit Zita Küng und Claudia Hauser
Montag, 24. Juli 2023 Differenzenfeminismus (Libreria delle Donne di Milano) mit Zita Küng
Dienstag, 25. Juli 2023 Gleichheitstheorie mit lic. iur. Zita Küng
Mittwoch, 26. Juli 2023 Unser Körper – die innere Richtuhr mit LuciAnna Braendle
Donnerstag, 27. Juli 2023 Intersektionalität: Frauen* zwischen Herkunft, Hautfarbe, Alter, Gender… mit M.A. Claudia Kaiserin
Freitag, 28. Juli 2023 Feministische Makroökonomie mit der Ökonomin Selina Hauser
Samstag, 29. Juli 2023 Abschließen der Lernwoche
18./19. November 2023

Inselhotel Steigenberger, Konstanz

Weiberpotenz und Frauenpotential mit M.A. Carola Berszin, Austausch & Vernetzung, Konzert mit Olga Tucek

Feierlicher Abschluss

 

Sonntag, 23. Juli 2023, 16:00-18:00 Uhr 
Einstieg in die Lernwoche und Bilden der Lerngruppen,
gemeinsamer Kulturabend

 mit Zita Küng und Claudia Hauser

 

Montag, 24. Juli 2023, 9-12 Uhr
Differenzenfeminismus (Libreria delle Donne di Milano) 

In der Geschlechterfrage wird meistens der Unterschied Frau-Mann angesprochen. Damit ist auch klar, dass sich für Frauen eine Verbesserung am Status der Männer orientiert. Dem widersprechen ‘Die Mailänderinnen’.

Mit der “Libreria delle Donne di Milano” (Frauenbuchladen Mailand) haben sich Mailänderinnen seit 1975 ihren eigenen Ort geschaffen und sind bis heute aktiv. In ihrem Denken verlangen sie, dass jede Frau von sich ausgehen muss/kann/soll: jede Frau ist von der anderen verschieden. Jede Frau hat ihr Begehren, was für sie und für die Welt bedeutungsvoll ist.

Die Mailänderinnen sagen, «dass der Unterschied unter Frauen da ist und wir ihn berücksichtigen, wir pflegen ihn mit der Praxis der Beziehungen (‘affidamento’) und mit der Aufmerksamkeit für Poesie, Literatur, Philosophie.»

Anhand von Texten der Libreria üben wir, von uns selbst auszugehen und jede andere Frau ernstzunehmen. Diese politische Praxis steht ganz quer zur herrschenden patriarchalen Tradition.

(Die Mailänderinnen verzichten auf den Gender*, weil sie die Unterschiedlichkeit der Frauen grundsätzlich und politisch thematisieren und respektieren.)

lic.iur. Zita Küng www.equality-consulting.ch
Zita Küng ist Juristin, Organisationsentwicklerin, Feministin seit den 1970er Jahren und Mitbegründerin der feministischen fakultät.

fem! Co-Initiatorin, Vorstandsfrau, Lehrgangsleiterin und Co-Initiatorin des 3-Länder-thinktanks zu Diffamierung

 

Dienstag, 25. Juli 2023, 9-12 Uhr 
Gleichheitsfeminismus

Im Zentrum steht die Erfahrung, dass die Zuordnung zum weiblichen/männlichen Geschlecht eine Bewertung meint und den Individuen einen Platz in der Gesellschaft zuweist. Der Widerstand der Frauen gegen diese Ordnung und diese Bewertung hat eine lange Geschichte. Als Ziel wird die Gleichheit aller Menschen formuliert.

Wir studieren die Erklärung der Rechte der Frau von Olympe de Gouges von 1791, die Gesetzesartikel des Deutschen Grundgesetzes und der Schweizerischen Bundesverfassung sowie das UN-Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau ( https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/1999/239/de ).

Was sind unsere Erfahrungen mit Ungleichheit und unserem Einsatz für eine Gleichheit? Welchen Gleichheitsverständnissen begegnen wir? Auf welchen Ebenen bewegen wir uns mit dem Gleichheitsthema? Was ist an diesem Ziel attraktiv?

lic.iur. Zita Küng www.equality-consulting.ch

 

Mittwoch, 26. Juli 2023, 9-12 Uhr
Unser Körper – die innere Richtuhr 

Das Thema Gender ist ein viel studiertes, geschriebenes und besprochenes Thema. Es hat sich etwas getan in den letzten 50 Jahren. Auf einer rechtlichen Ebene ist vieles erreicht worden. Auch sozial hat sich einiges geändert.

Doch wo bewegen wir uns mit unseren Körpern zu diesem Thema?

Trotz aller Reflexion, Erkenntnis und Bewusstsein stolpern Frauen immer noch beim Thema Körper. Sei es nun das Aussehen, die Hierarchie in privaten und öffentlichen Beziehungen oder die Selbstbestimmung in der Sexualität.

Unser Körper speichert Wissen aus allem Erlebten, sei es nun im nahen Umfeld oder im gesellschaftlichen Richtig. Auf diesem verinnerlichten Wissen basieren unsere Handlungen. Was im Körper gespeichert ist, kann nur bedingt über Reflexion, Erkenntnis und Bewusstwerdung verändert werden. Darum werden wir folgenden Körper-Kanälen entlang unsere Fragen stellen:

Der eigenen Körperlichkeit im Thema Frau-Sein/Mensch-Sein und die damit verbundene Körpersensorik 

Innere Denk-, Gefühls- und Handlungsschablonen aufgrund einer hierarchischen Ordnungsprägung.

Wir benutzen dazu unter anderem systemische Aufstellungen und achtsame, forschende Körperwahrnehmung.

LuciAnna Braendle www.lucianna-braendle.ch
Sexual- und Paartherapeutin inkl. Sexualmedizin Uni Basel und Innsbruck. In ihrer langjährigen Beratungs- und Begleitarbeit hat sie viele verschiedene Menschen dabei unterstützt, auf ihren Körper zu hören und ihrer Intuition zu vertrauen. So hat sie sich auch immer wieder mit Genderthemen im Bereich des Körperlichen und Sexuellen in der Tiefe auseinandergesetzt und achtsam reflektiert.

 

Donnerstag, 27. Juli 2023, 9-12 Uhr
Intersektionalität:
Frauen* zwischen Herkunft, Hautfarbe, Alter, Gender… 

Frauen* unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Hautfarbe, etc. erfahren unterschiedliche Arten der Diskriminierungen. Viele Frauen* sind mehrfach von diesen unterdrückenden Herrschaftsstrukturen betroffen, das heisst sie werden beispielsweise rassistisch UND sexistisch behandelt. Diese mehrfache Unterdrückung ist intersektionell/intersektional, weil mehrere Herrschaftsstrukturen – in diesem Beispiel Rassismus und Sexismus – zusammenwirken.

Theoretisch wird Intersektionalität also als Analysekonzept verwendet, das untrennbar mit einer kritischen Perspektive auf Ungleichheit, Herrschaft und Macht verbunden ist. Im Zusammenhang mit dieser «Politik der Differenz» werden auch Identitäten verhandelt. Diese «Politik der Identität», welche ebenfalls auf dem Intersektionalitätsansatz basiert, ist sehr umstrittenen und provoziert viel Kritik.

Gemeinsam betrachten wir, wie Ausschlüsse produziert werden und Ungleichheiten entstehen. Wir diskutieren aber auch eigene Erlebnisse mit dem Ziel, Erklärungen dafür zu finden und zusammen eigene politische Aktivitäten zu entwerfen: Was wir aus diesen Erfahrungen lernen und wie sie die Gesellschaft positiv verändern können.

 

Dozentin: M.A. Claudia Kaiserin
Studium Erziehungswissenschaften, Hispanistik und Psychologie. fem! Vorstandsfrau und Lehrgangsleiterin 2021

Freitag, 28. Juli 2023, 9-12 Uhr
Feministische Makroökonomie

Was bedeutet es, Ökonomie aus einer feministischen Perspektive zu betrachten? Dieser Perspektivenwechsel stellt alles auf den Kopf, was du bisher über Wirtschaft wusstest!

Zentrale Fragen feministischer Makroökonomie sind: Wer leistet welche Arbeit zu welchen Bedingungen? Warum ist der Gender-Pay-Gap nur die Spitze des Eisbergs? Weshalb verdienen Pflegefachpersonen und Kinderbetreuerinnen so wenig? Warum ist Altersarmut mehrheitlich weiblich?

Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern um nichts weniger als um die Grundlage unseres Zusammenlebens: die Organisation der für das Leben und Überleben notwendigen Arbeit.

Selina Hauser
Ökonomin in angewandter Wirtschaftsanalyse mit Schwerpunkt in Handel und internationaler Entwicklung. Sie ist im Vorstand von Economiefeministe und ist mitverantwortlich für den Denk- und Diskussionsraum, ein Gefäss für die vertiefte Auseinandersetzung mit Themen, Konzepten und Denkschulen.

Samstag, 29. Juli 2023, 9-12 Uhr
Abschliessen der Lernwoche

Abschied nach dem Mittagessen

Zita Küng und Claudia Hauser

Organisatorisches & Anmeldung

 

Lehrgangsleitung

Zita Küng und Claudia Hauser 

  

Teilnahmegebühr & Kosten

Die Richtgrösse für die Teilnahmegebühr an der Lernwoche beträgt

CHF 1’500.00 für in der Schweiz Wohnhafte/Arbeitende und

EUR 1.400,00 für in Deutschland und Österreich Wohnhafte/Arbeitende.

Für die Vollpension kommen im Doppelzimmer CHF 1‘000.00, im Einzelzimmer CHF 1‘200.00 hinzu.

In der Teilnahmegebühr ist die Teilnahme an den Lehrveranstaltungen und am Rahmenprogramm in dieser Lernwoche enthalten. Nicht enthalten sind Kosten für An- und Abreise.

Die Lehrveranstaltungen am Abschlusswochenende in Konstanz  sind in der Teilnahmegebühr enthalten. Die Kosten für Anreise-/Übernachtung, Verpflegung und das Konzert mit Olga Tucek sind selbst zu tragen.

Da Frauen in ganz unterschiedlichen Verhältnissen leben, möchten wir diese Unterschiedlichkeit im sechsten feministischen Lehrgang abbilden. Jede Interessentin* ist daher aufgefordert, ihr besonderes Interesse am feministischen Lehrgang auf dem Anmeldeformular in eigenen Worten darzustellen. Wir möchten darin ihre individuelle Motivation erkennen (nicht die Rechtschreibung prüfen)! Anschliessend laden wir jede Frau zu einem Gespräch ein, in dem wir die Teilnahmegebühr individuell festlegen. Die eine wird sich im Lehrgangs-Vertrag für weniger, eine andere wird sich für mehr als den Richtbetrag verpflichten. Die Finanzierung der fem! Lernangebote muss unterm Strich stimmen, zusammen mit den Fundraising-Anstrengungen des Vereins fem!

Anmeldung

Bitte melde dich online mit dem Anmeldeformular an. Anschließend wird sich die zuständige Leiterin zeitnah bei dir melden. In einem gemeinsamen Gespräch werdet ihr alle Fragen klären und deine Teilnahme abstimmen.

 

Info-Veranstaltungen

Wenn du dich vorab informieren und die Leiterinnen kennen lernen möchtest, melde dich für eine unserer Info-Sessions an. Präsenzveranstaltungen finden an verschiedenen Orten statt, Termine siehe Website. Vorherige Anmeldung erbeten via Mail

Anmeldung

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