Makroskandal
Zahlen sprechen Klartext
«Nicht nur jede Frau in der Schweiz sollte diese drei Zahlen kennen, sondern auch die Politiker*innen. Sie sollten Grundlage von wirtschafts- und sozialpolitischen Argumenten und Entscheiden sein, wie andere Wirtschaftsdaten auch.»
Mascha Madörin, Ökonomin
Zusammen mit der Ökonomin Mascha Madörin haben sich Frauen der feministischen fakultät erstmals in 2019 auf die Suche nach den grossen finanziellen Zusammenhängen gemacht. Mit Hilfe von statistischen Daten und Wirtschaftstheorie ist es uns gelungen, unterschiedliche Geldströme von Frauen und Männern auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene freizulegen.
Unser Ziel ist es, die unglaubliche Leistung der Frauen für die Schweiz aufzuzeigen und auf die, nach wie vor bestehenden, ökonomischen Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern hinzuweisen.
Mascha Madörin hat die erstmals in 2020 entwickelten 3 Zahlen im Frühjahr 2023 aktualisiert. Ihre Ausarbeitungen stellen wir nachstehend zur Verfügung.
3 Zahlen (Stand Juni 2023)
Mindestens 100 Mrd. Franken (100 000 000 000) haben Frauen jedes Jahr weniger Einkommen als Männer, obwohl sie gleich viele Stunden arbeiten.
Rund 248 Mrd. Franken beträgt der monetäre Wert der unbezahlten Arbeit der Frauen – fast so viel wie die Lohnsumme inkl. Sozialversicherungen der Männer und mehr als Bund, Kantone und Gemeinden im selben Jahr ausgeben.
Rund 1,3 Mrd. Stunden setzen Frauen jährlich allein fürs Putzen und Waschen ein – 2,5x mehr als die Männer. 1,3 Mrd. Stunden sind mehr als die Summe aller bezahlten Stunden, die in der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheits- und Sozialwesen von Frauen und Männern erbracht werden.
3 Zahlen für Deutschland
Nach dem Vorbild der feministischen fakultät entstand 2020 die AG #CloseEconDataGap. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, die nach wie vor bestehenden ökonomischen Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern nicht nur aufzuzeigen, sondern auch zu beziffern und die ökonomische Datenlücke zu schließen, damit die großen finanziellen Zusammenhänge für Deutschland beleuchtet werden können.
Im Zuge der Bundestagswahl 2021 haben wir mit einem offenen Brief an alle damaligen Parlamentarier:innen erstmals auf die makrökonomischen Ungleichgewichte und die mangelnde Datenlage hingewiesen. Aktuell werden die 3 Zahlen für Deutschland auf Basis der in 2022 erhobenen Zeitverwendungsstudie neu berechnet und anschliessend veröffentlicht.
Lasst uns einfordern, was uns zusteht!
Die Zahlen wurden im Rahmen eines Bildungsprojektes der fem! in einer einzigartigen Zusammenarbeit von über 30 Frauen herausgearbeitet. Dieser Erfolg ist für die fem! Anstoss, weitere makroökonomische Bildungsprojekte zu starten, um einen aktiven Diskurs und einen gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen. Doch dabei lassen wir es nicht bewenden. Wir fordern ein, was uns zusteht! Am 14. Juni 2019 haben 20’000 Frauen* die Möglichkeit erhalten, eine Postkarte an unseren Bundespräsidenten Ueli Maurer zu schicken mit der höflichen Bitte, das fehlende Einkommen für 2019 auf ihr Konto zu überweisen.
Du hast eine Idee für eine Aktion? Du willst dazu beitragen, den Makroskandal schweizweit bekannt zu machen? Du möchtest Flyer, um sie in deinem Umfeld zu verteilen? Dann schreib uns an info@fem-fakultaet.org
Da wir das Projekt aus eigenen Mitteln stemmen, sind wir auf jede noch so kleine Spende angewiesen. Wir bedanken uns für deine Unterstützung!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Metapuls für die Unterstützung der sprachlichen Umsetzung. Für die grafische Umsetzung bedanken wir uns ganz herzlich bei Grafik2.