Filmempfehlung: Gewinner des
goldenen Löwen in Venedig
L’EVENEMENT basiert auf der gleichnamigen, autobiografischen Erzählung von Annie Ernaux. Anne, eine Studentin voller Hoffnung auf ein Leben, das über den Horizont ihrer Eltern hinausreicht, wird ungewollt schwanger. Sie hat aber in ihrem Land und zu ihrer Zeit, nämlich in Frankreich Anfang der 1960er-Jahre, keine Möglichkeit, diese Schwangerschaft legal zu beenden. Anne steht vor dem Dilemma, entweder das soziale Stigma einer ledigen Mutter und das Ende ihrer beruflichen Ambitionen oder aber das Risiko einer illegalen Abtreibung in Kauf nehmen zu müssen. Anne hat nur noch wenig Zeit, die Prüfungen stehen vor der Tür, ihr Bauch wird immer grösser…
Ab 24. März im Kino
8. März Vorpremieren in Basel, Zürich und Luzern mit anschliessendem Podium
Hier gehts zum Trailer: https://www.frenetic.ch/films/1209/pro/levenement-trailer-hd-stde.mp4
Mehr Informationen: https://www.frenetic.ch/katalog/detail//++/id/1209
Aktuelle Spielzeiten: https://www.movies.ch/de/film/evenement/
Der Film porträtiert auf eindrückliche Weise, was es bedeutete im Jahr 1964 in Frankreich ungewollt schwanger zu sein. So stand auf eine Abtreibung eine Haftstrafe bis zu 5 Jahren aus. Ab den 1950er Jahren gab es vermehrt Frauenbewegungen, die sich für die Legalisierung der Abtreibung einsetzte. Am 5. April 1971 machten 343 Französinnen im Nachrichtenmagazin Le Nouvel Observateur ihre Schwangerschaftsabbrüche öffentlich. Das Manifest trat eine breite öffentliche Debatte los, die schliesslich zur Annahme des „Loi Veil“ im Januar 1975 führte. In der Schweiz wurde die Schwangerschaft aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 1942 legalisiert, im Verlauf der Jahrzehnte wurde der Begriff auf die psychische Gesundheit ausgeweitet. Seit 2002 ist die Fristenlösung in Kraft, die besagt, dass der Schwangerschaftsabruch in den ersten 12 Wochen straflos ist.
Immerwieder regt sich Widerstand gegen die legale Abtreibung, so wurden nicht nur in Texas in letzter Zeit Stimmen laut, sondern auch in Deutschland und der Schweiz mit dem „Marsch fürs Läbe“.