«So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln.»
Sophie Scholl
«Zerreisst den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt! Entscheidet euch, ehe es zu spät ist!» (Flugblatt der Weissen Rose)
Sophie Scholl hat mich schon als Teenager beeindruckt. Und das muss etwas heissen. Zusammen mit ihrem Bruder Hans Scholl und einigen Freund*innen hat sie sich entschieden gegen das nationalsozialistische Regime in Deutschland aufgelehnt. Im Wissen darum, dass sie damit ihr Leben aufs Spiel setzt, hat sie im Namen der «weissen Rose» Flugblätter in der Universität verbreitet. Schlussendlich hat sie dafür 1943 mit ihrem Leben bezahlt und wurde erst 21-jährig durch die Guillotine umgebracht.
Sie hat mich früh gelehrt, dass frau einen Preis dafür bezahlen muss, wenn sie ihre Meinung kundtut. Auch wenn dieser natürlich nicht wie in ihrem Fall so hoch ausfallen muss.
Der Mut, die Kraft und die Stärke, trotz der Gefahr für die eigene Überzeugung einzustehen und dabei einen wahrscheinlich ausweglosen und verlustbringenden Kampf zu führen, beeindrucken mich immer noch tief. Und sie inspiriert mich auch weiterhin dazu, für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung, Rassismus und die Einschränkung von Freiheit aktiv zu sein. Dies empfinde ich als feministisch.
Claudia Kaiserin